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Inhaltsstoffe von Kosmetika - Teil 1

Bild von kosmetischen Inhaltsstoffen in Tropfenform

 

Kosmetikinhaltsstoffe leicht erklärt

Als Expertin für Kosmetikinhaltsstoffe und Nachhaltigkeit, möchte ich euch einen Einblick in die Welt der Inhaltsstoffe geben und auch mit Mythen aufräumen, die sich hartnäckig halten.

 

Als Basis für alle Produkte, die in der EU auf den Markt kommen, zählt die EU-Kosmetikverordnung. Sie regelt ganz genau wie ein Produkt zusammengesetzt sein darf, welche Produktinformationen zur Verfügung gestellt werden müssen und ganz wichtig, sie regelt auch die Sicherheit der Produkte. Sie gibt eine sogenannte Sicherheitsbewertung für jedes Produkt vor. Diese darf nur von geschulten Spezialisten durchgeführt werden und prüft ganz genau um welche Inhaltsstoffe es sich handelt, in welchen Mengen, die eingesetzt werden und ob die eingesetzten Mengen gesundheitlich und rechtlich vertretbar sind. Das Thema Inhaltsstoffe von Kosmetika ist sehr technisch und chemisch, daher ist es für Verwender:innen oft nicht leicht sich in diesem Dschungel zurechtzufinden. (Eine Hilfestellung für die as Easy as That Inhaltsstoffe findet ihr hier) Die meistgestellte Frage dazu ist: welche Inhaltsstoffe sind schlecht für die Haut? Um euch generell besser zurecht zu finden, könnt ihr mit Apps für Inhaltsstoffe arbeiten, aber leider müssen die Informationen manchmal auch mit Vorsicht behandelt werden. Denn problematisch ist, dass die Datenbasis, die verwendet wird, manchmal nicht 100%ig wissenschaftlich ist, oder die Informationen so sehr vereinfacht werden, dass daraus auch wieder Missverständnisse aufkommen.

Ich möchte euch aus meiner Sicht und meinem Wissen einige der kontroversen Themen erklären und hoffentlich zur Aufklärung von Mythen beitragen.

 

 Was sind Parabene

Parabene sind Inhaltsstoffe, die das fertige Produkt konservieren. Das bedeutet sie Verhindern das Wachstum von Bakterien und Pilzen, was immer dann notwendig ist, wenn ein Kosmetikprodukt Wasser enthält. Wasser ist der Nährstoff den Bakterien und Pilze zunächst brauchen, um zu wachsen, daher muss bei allen Kosmetika die Wasser enthalten sichergestellt werden, dass weder Bakterien noch Pilze eine Chance haben zu wachsen. Produkte, die keine Konservierung enthalten sind, deshalb nur sehr begrenzt haltbar. Und das Thema muss wirklich ernst genommen werden, denn auch wenn du eine Verkeimung am Anfang weder siehst noch riechst, kann sie auf deiner Haut oder deinen Schleimhäuten schon sehr unschöne Entzündungen oder Hautirritationen hervorrufen. Zurück zu den Parabenen, diese Stoffe wurden seit vielen Jahren in Kosmetik eingesetzt. Das bedeutet es gibt relativ viele Daten zu diesen Stoffen, sei es Gesundheitsdaten oder Umweltdaten. Im Vergleich zu vielen anderen Konservierungsstoffen müssen Parabene auch nur in sehr geringen Konzentrationen eingesetzt werden, und belasten somit weniger die Haut und die Umwelt. Über die Jahre wurden durch die gesammelten Daten festgestellt, dass einige der Parabene (es handelt sich um eine ganze Familie an Inhaltsstoffen) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr oder nur begrenzt eingesetzt werden sollten. Dies wurde auch in der Kosmetikverordnung festgehalten. Alle erlaubten Parabene die sich chemisch deutlich von den verbotenen unterscheiden, können ohne Probleme und ohne Bedenken weiterhin eingesetzt werden.

Und hier kommt nun das Problem, weil es sehr schwierig ist für Verbraucher:innen die chemischen Unterschiede der einzelnen Parabene nachzuvollziehen, ist die Industrie dazu übergegangen, gar keine Parabene mehr einzusetzen. Alleine schon die Assoziation mit Parabenen reicht bei vielen Verwender:innen um ein Produkt abzulehnen. Da aber Produkte fast immer konserviert werden müssen, werden andere Konservierungsmittel eingesetzt, wie z.B. Phenoxyethanol

 

Ist Phenoxyethanol schädlich?

Man darf sich nichts vormachen, denn jedes Konservierungsmittel hat eine bestimmte Aufgabe, nämlich Bakterien und Pilze abzutöten. Egal ob es ein natürlicher oder synthetischer Stoff ist, die Aufgabe und der Wirkungsmechanismus bleiben genau gleich. Phenoxyethanol ist ein synthetisches Konservierungsmittel, das seit dem Verzicht auf Parabene sehr häufig eingesetzt wird. Es ist gut wirksam und in relativ geringen Mengen im Einsatz, maximal 1% sind laut Gesetz im Produkt erlaubt. Ist Phenoxyethanol schädlich? Nein, das ist es nicht, wenn die Einsatzkonzentration im erlaubten Rahmen bleibt. Allerdings ist es so, dass viele Hersteller inzwischen mit Phenoxyethanol arbeiten, da Parabene nicht mehr eingesetzt werden. Dadurch erhöht sich nun die Expositionsmenge, d.h die Menge von Phenoxyethanol mit der unsere Haut in Kontakt kommt. Gesichtscreme, Make-up, Handcreme oder Body Lotion könnten alle mit diesem Stoff konserviert sein. Da unsere Haut also häufig mit diesem Stoff in Kontakt kommt, erhöht sich leider auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie Haut sensibilisiert wird und mit Irritation reagiert. Grundsätzlich ist der Stoff also nicht schädlich, aber wie so immer in der Chemie ist es die Menge, die den Unterschied macht.

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